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Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie mit ihren Fachgesellschaften

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

im Namen des Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie darf ich Sie ganz herzlich zum 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie vom 25. März bis 28. März 2014 nach Berlin einladen. Der Kongress soll die bereits bei Gründung der Gesellschaft 1872 formulierte Aufgabe, „die chirurgischen Arbeitskräfte zu einigen“, widerspiegeln, und ich freue mich schon jetzt über Ihr Interesse und Ihre aktive Teilnahme.

Unter dem Kongressmotto „Chirurgie zwischen Faszination, Mut und Demut“ möchten wir die vielfältigen Aspekte unseres Fachgebietes über die verschiedenen chirurgischen Subspezialitäten hinaus darstellen. Zweifelsohne ist die Chirurgie hinsichtlich der chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten und der sich immer mehr verfeinernden Techniken ein faszinierendes Arbeitsfeld, das in den letzten Jahren durch mannigfaltige Innovationen und völlig veränderte operative Strategien nichts an Faszination eingebüßt hat. Und zudem erfordert der Beruf des Chirurgen Mut! Dies gilt nicht nur für die Durchführung der Eingriffe in komplexen und herausfordernden Situationen, sondern auch für die Verschiebung unserer chirurgischen Grenzen. Und gleichermaßen erfordert es Mut, sich politischen und ökonomischen Zwängen zu stellen bzw. entgegenzusetzen, um das Anliegen unseres Faches im Interesse der uns anvertrauten Patienten wahren und nach außen repräsentieren zu können. Wir haben aber auch zu akzeptieren, dass unserem Tun immer wieder Grenzen gesetzt werden. Die Anerkennung dieser Grenzen des chirurgisch Machbaren und die Demut gegenüber dem Menschen in seiner Ganzheitlichkeit gehören zu den herausragenden Eigenschaften einer chirurgischen Persönlichkeit.

In diesem Kontext werden wie in der jüngsten Vergangenheit auch beim 131. Kongress Thementage stattfinden, an denen interdisziplinär über alle Fachgesellschaften hinweg das Motto des Kongresses aufgegriffen wird.

Der erste Kongresstag wird sich schwerpunktmäßig mit der Faszination unseres Fachgebietes auseinandersetzen. Neben zahlreichen Technik- und Videositzungen werden die Möglichkeiten der zunehmenden Digitalisierung Schwerpunkte dieses Tages sein. Darüber hinaus bilden die prophylaktische Chirurgie sowie die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Chirurgie und Pathologie wesentliche Themen dieses Tages.

Der zweite Thementag am Mittwoch beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Mut zur und dem Mut in der Chirurgie. In interdisziplinären Sitzungen sollen die Grenzen der chirurgischen Möglichkeiten ausgelotet und der chirurgische Mut in Grenzsituationen betrachtet werden. Ferner werden wir uns mit den politischen und ökonomischen Aspekten unseres Faches auseinandersetzen, dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Primat des Patientenwohls trotz aller von außen einwirkenden Zwänge im Mittelpunkt unserer Tätigkeit steht. Außerdem werden wir uns intensiv dem Risiko- und Fehlermanagement sowie den Fragen der Priorisierung chirurgischer Leistungen widmen.

Der dritte Thementag am Donnerstag ist dem Aspekt der Demut gewidmet. Gerade in der Chirurgie schauen wir bevorzugt auf die unmittelbar postoperativen Ergebnisse, ohne unsere eigenen Langzeitergebnisse wirklich zu kennen. Dies gilt nicht nur für die onkologische Chirurgie, sondern auch beispielsweise für die Traumatologie und Orthopädie sowie alle anderen chirurgischen Subspezialitäten. Wir werden Fragen der evidenzbasierten Chirurgie, der vergleichenden Effektivitätsforschung und der verstärkten Patientenorientierung im Gesundheitswesen aufgreifen, und natürlich werden in der heutigen Zeit einer zunehmenden Transparenz und der Hinterfragung chirurgischer Ergebnisse und Handlungsweisen auch ethische und moralische Aspekte einen wesentlichen Teil dieses Thementages ausmachen.

Am letzten Kongresstag möchten wir die Fragen der Lebensqualität nach chirurgischen Eingriffen darstellen. Viele Patienten erfahren nach operativen Eingriffen eine Einschränkung ihrer Lebensqualität und eine Veränderung ihrer bisherigen Lebensgewohnheiten. Hierzu gehören solch wichtige Fragen wie das Leben mit einem dauerhaften Stoma oder nach Extremitätenamputationen. Gemeinsam mit unseren Partnern aus der Industrie möchten wir Wege aufzeigen, wie Patienten durch Hilfsmittel ihre Lebensqualität halten oder verbessern können. Darüber hinaus planen wir zahlreiche Videositzungen mit der Darstellung von Operationen aus allen Fachgesellschaften.

Unabhängig von den Thementagen wird sich der Kongress mit der Frage der Chirurgie in den Zeiten des Internets beschäftigen. Hierbei geht es nicht nur um internetbasiertes Lernen und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die chirurgische Fort- und Weiterbildung, sondern auch um die Frage, welche Wege unter dem Stichwort „Open Access“ zukünftig beschritten werden können, um das sich immer schneller generierende Wissen allen zugänglich zu machen. Wird chirurgisches Wissen zukünftig ein Allmendegut, an dem alle teilhaben?

Auch beim 131. Kongress werden die chirurgische Forschung und die Versorgungsforschung nachdrücklich integriert. Hierbei geht es nicht nur um die neuesten Ergebnisse der Grundlagen- und experimentellen Forschung, sondern auch um die Daten klinischer Studien. Ferner möchten wir beleuchten, ob sich die Ergebnisse klinischer Studien auch in den Ergebnissen der Versorgungsforschung widerspiegeln. Themenbezogen sollen die Vorträge zur chirurgischen Forschung teilweise in die einzelnen Sitzungen integriert werden, um immer wieder einen Bezug zwischen Grundlagenforschung einerseits und klinisch-chirurgischer Tätigkeit andererseits herzustellen.

Wie Sie alle wissen, ist die schönste und beste Operation wenig wert, wenn wir nicht die Unterstützung durch kompetente Schwestern und Pfleger erhalten. Daher freue ich mich ganz besonders, dass wir in Kooperation mit dem DBfK am Donnerstag und Freitag in einem erheblichen Umfang Sitzungen zur Pflege in der Chirurgie veranstalten werden. In diesen Sitzungen sollen u.a. die zentrale Sterilgutaufbereitung, ethische Konflikte und deren Lösung, weitere Spezialisierungen durch neue Berufe im OP sowie der Stellenwert einer Pflegekammer als Garant für eine professionelle Pflege angesprochen werden.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

gemeinsam mit meinem Kongressteam freue ich mich, wenn Sie sich aktiv an der Gestaltung des Kongresses durch die Anmeldung von Vorträgen, Videos und Postern beteiligen. Unterstreichen Sie durch Ihre möglichst zahlreiche Teilnahme am Kongress auch nach außen die Bedeutung unseres Faches! Außerdem freuen wir uns, wenn Sie den Kongress bereits im Vorfeld unter www.chirurgie2014.de und unter www.facebook.com/chirurgie2014 besuchen.

Unabhängig davon ist die pulsierende Weltmetropole Berlin für Sie und Ihre Begleitung sicher ein weiterer Anreiz zum Kongressbesuch. Und: Sie werden Teilnehmer einer Premiere sein – der 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie findet als erster medizinischer Kongress im völlig neu erbauten City Cube auf dem Gelände der ehemaligen Deutschlandhalle statt!

In der Hoffnung, dass Sie das Programm des Kongresses und der Veranstaltungsort zu einem Besuch animieren, grüße ich Sie im Namen des Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und meines Kongressteams

herzlichst als Ihr

Prof. Dr. med. Joachim Jähne
Präsident 2013/2014

25. - 28. März 2014
Messe Berlin - Südgelände

www.chirurgie2014.de