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DGCH
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

"Passion Chirurgie" - Register - Fluch oder Segen 12/2024

Das Jahr 2024 hätte auf gesundheitspolitischer Ebene bei einer Vielzahl von Gesetzesvorlagen kaum turbulenter sein können. Jetzt ist es also Zeit, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und Bilanz zu ziehen. Nur so können wir unsere Arbeit zielorientiert weiter fortsetzen. Welchen Themen sich der BDC dabei besonders angenommen hat, stellt Geschäftsführerin Frau Dr. Friederike Burgdorf in einem Jahresrückblick in diesem Heft ausführlich dar. Ich hingegen möchte an dieser Stelle gerne einmal den Verband aus einer übergeordneten Perspektive betrachten und ins Verhältnis zu den gesundheitspolitischen Entscheidern und deren Umwelt setzen.

Eine für den BDC thematisch und stetig herausfordernde Aufgabe ist die Bündelung der mitunter heterogenen Forderungen der Mitglieder zu den gemeinsamen verbandspolitischen Zielen, dargestellt in den Leitlinien des BDC. Diese Interessenaggregation ist für uns eine gewisse Gratwanderung, um möglichst allen Bedürfnissen und Erwartungen unserer Mitglieder nach zu kommen. Zur Eingrenzung der Ziele ist es unsere tägliche Aufgabe, den kleinsten gemeinsamen Nenner herauszuarbeiten und daraus unsere thematischen Schwerpunkte abzuleiten.

Dies gilt besonders auch für die speziellen Interessen der in Kliniken oder Praxen tätigen Chirurginnen und Chirurgen, wobei beiden Berufsgruppen entsprechende Expertinnen und Experten im BDC beratend zur Seite stehen und sich auf der berufspolitischen Ebene für sie einsetzen. Trotzdem bitten wir um Verständnis dafür, dass nicht alle von den Mitgliedern an uns herangetragenen Forderungen aufgenommen werden können. Nur durch klar aufgezeigte und nachvollziehbare Problemfelder können wir die Entscheider im politischen System erreichen und so entsprechende Empfehlungen unsererseits Berücksichtigung finden. Als Verband erfüllen wir damit die Aufgabe einer gewissen Selektion und müssen uns auf Interessen konzentrieren, die aus der eigenen Sicht realistisch und realisierbar erscheinen. Von Seiten der Politik erfolgt eine weitere Selektion, denn die politischen Entscheidungsträger werden tagtäglich mit zahlreichen Forderungen von Verbänden und Organisationen konfrontiert. Sie müssen also entscheiden, welche Themen von allgemeingesellschaftlichem Interesse und zudem auch für ihre Partei, ihren Landkreis und das eigene Profil zutreffend sind.

Die Verbandsstruktur erlaubt es, durch unsere verschiedenen Mandatsträgerinnen und - träger politische Entscheider auf unterschiedlichen Ebenen zu erreichen. Große Unterstützung erhalten wir durch die Mandatsträgerschaft, die zusätzliche Funktionen in den Selbstverwaltungsorganen oder entsprechenden Fachgremien, zum Beispiel in der gemeinsamen Weiterbildungskommission von BDC und DGCH, einnehmen. In dieser Schnittstellenfunktion können zudem unsere Forderungen an die politischen Entscheidungsträger adressiert werden.

Die Positionen des BDC werden also entweder durch den direkten Zugang zu Vertretern der Gesundheitspolitik oder auf dem Wege der öffentlichen Diskussion artikuliert, wobei die letztere Maßnahme für uns heute einen immer wichtigeren Stellenwert einnimmt. Durch die gezielte Öffentlichkeitsarbeit, etwa mittels Pressemitteilungen, können wir unsere Forderungen ungefiltert allen Interessengruppen zugänglich machen und Netzwerke mit Partnern knüpfen, die ähnliche Ziele verfolgen. Damit können wir den Austausch untereinander fördern. Wir nutzen dabei Multiplikatoren wie die Fachpresse und die eigenen sozialen Kanäle, deren Reichweite kontinuierlich steigt.

Wer die Entwicklung der Gesundheitspolitik mitgestalten möchte, findet beim BDC vielfältige Möglichkeiten der Partizipation. Als Mitglied stehen Ihnen die Türen offen, mit uns Politik im Sinne einer zukunftsfähigen Chirurgie mit zu gestalten. Es gibt für Sie unterschiedliche Möglichkeiten, sich zu engagieren: Innerhalb des Verbands können Sie ein Mandat bekleiden und, wenn Sie mögen, weitere leitende Funktionen im BDC anstreben; natürlich können Sie ihre Kontakte mit politischen Entscheidungsträgern für die Interessen des BDC und der Chirurgie nutzen. Was Sie jederzeit tun können, ist mit uns in den Dialog zu treten. Die politische Willensbildung im Sinne unserer Mitglieder ist besonders dann erfolgreich, wenn ein kontinuierlicher und produktiver Austausch besteht.

Kommunikation ist also für den BDC das A und O. Mit regelmäßigem Austausch untereinander können wir unsere Themen gemeinsam diskutieren, bündeln und priorisieren, wir können im positiven Sinne streiten und letztendlich gemeinsam einen Konsens finden: Dieses als Unterstützung für unsere Mitglieder und Verbesserung der jeweiligen Rahmenbedingungen. Nach außen sind wir dann erfolgreich, wenn wir uns unserer thematischen Schwerpunkte bewusst sind und möglichst immer mit einer Stimme sprechen. Daher lassen Sie uns miteinander kommunizieren – im Interesse eines zukunftsfähigen und attraktiven Berufsbilds im Gebiet Chirurgie!

Wir wünschen Ihnen eine geruhsame und frohe Weihnachtszeit mit Erholung für die kommenden Aufgaben, kommen Sie gut ins neue Jahr; vor allem bleiben sie gesund!

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer
Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgie e.V. (BDC)

Dr. med. Friederike Burgdorf, M. Sc.
Geschäftsführerin
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V. (BDC)

Dr. med. Peter Kalbe
Vizepräsident
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V. (BDC)

Gelenkzentrum Schaumburg
Stükenstraße 3

Dr. med. Jörg-Andreas Rüggeberg
Vizepräsident
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V. (BDC)