Kritik an Weiterbildungsplänen im Zuge der Krankenhausreform - DGCH: „Weltweit findet die ärztliche Weiterbildung und zum überwiegenden Teil auch die Fortbildung in Häusern der höheren Versorgungsstufen statt“
Damit schließt sich die DGCH der Kritik von Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV), Spitzenverband Fachärzte Deutschland (SpiFa), Bundesärztekammer und Deutschem Hausärzteverband an. „In der Tat wäre dies eine Katastrophe für die Qualität der ärztlichen Weiterbildung, die weit zurückgeworfen würde“, betont Schmitz-Rixen. Weiterbildung erfordere die Kenntnis eines breiten Spektrums an Fällen. „Angehende Fachärztinnen und Fachärzte müssen häufige, aber auch seltenere Erkrankungen sehen, um ein tiefergehendes medizinisches Verständnis zu entwickeln“, betont der DGCH-Generalsekretär.
Auch könnten die jungen Ärztinnen und Ärzte in den Level-Ii-Kliniken weder die Notfallversorgung noch spezialisierte Fächer wie Gynäkologie oder Kardiologie kennenlernen, ganz abgesehen von den verschiedenen chirurgischen Disziplinen. Dies sei nur in Häusern höherer Versorgungsstufen gegeben. „Weder die für die Weiterbildung notwendige Falldichte und Falltiefe noch die notwendigen personellen Ressourcen können an der Basis gewährleistet werden“, kritisiert Schmitz-Rixen. „Es drängt sich der Eindruck auf, man will mit dem angehenden fachärztlichen Personal sicher zu erwartende Personallücken in Level-Ii-Kliniken stopfen“, meint der DGCH-Generalsekretär. „Ein derart unausgegorener Vorschlag schadet leider der geplanten Krankenhausreform, die wir im Grundsatz für sehr sinnvoll und unterstützenswert halten“, fügt der Chirurg hinzu. In Deutschland absolvieren angehende Fachärzte und Fachärztinnen der großen Fächer gegenwärtig mehr als 60 Prozent ihrer Weiterbildungszeit in Universitätsklinika, wie erste Ergebnisse laufender Analysen zeigen, die demnächst publiziert werden sollen.
In Deutschland arbeiten mehr als 400.000 Fachärztinnen und Fachärzte, davon 90 Prozent im ambulanten und stationären Bereich. Assistenzärztinnen und Assistenzärzte können unter 49 Facharztausbildungen wählen, die zwischen vier und sechs Jahre dauern.
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